Schlecht abliefern kann jeder.
Besonders, wenn es um das Verfassen von Werbetexten a.k.a. Newslettern geht!
Die meisten fallen dabei in eine von zwei Gruppen:
oder zum hören
Entweder sie schreiben wie ein Anwalt. Verschuldet ist das in der Regel durch den Hochschulbesuch. Die völlig realitätsentfremdete Art, in der Paper geschrieben und formuliert sein müssen, verlernt man halt nicht eben mal so.
Dabei ist genau das bitter nötig, wenn ihr nicht nach Stock im Arsch klingen wollt – was als Winzer keine gute Idee ist.
Die andere Gruppe hat Angst vor Buchstaben und meidet das Lesen und Schreiben generell. Mangels Übung bauscht sich das Schreiben einer einfachen Weinbeschreibung dann gerne zu einer unlösbaren Aufgabe auf. Auch nicht gut.
ABER das muss nicht so bleiben. Abhilfe kann leicht geschaffen werden.
Wie ihr im Newsletter-Podcast einen guten Eindruck hinterlasst
Schreibt so, wie ihr sprecht.
Und wenn das nicht hilft? Sprecht, was ihr zu sagen habt, auf Band und schreibt es danach ab. So einfach ist das.
Wie soll sich ein Text natürlicher anfühlen, als so? Wie wollt ihr eure authentische Stimme, mit der ihr euren Wein verkauft, bitte anders aufs Papier bringen?
Gut, das hätten wir geklärt. Warum ist das wichtig?
Ein Newsletter-Podcast ist ein wunderbares Tool. Ihr könnt damit eure volle Persönlichkeit rüberbringen. Und ihr wollt dabei definitv nicht klingen wie ein 12-jähriger Lauch, der schlecht abgeschriebende Hausaufgaben vorlesen muss.
Tipps zum Verfassen harmonischer Texte
- „Erzählt“, was ihr rüberbringen wollt. Euch selbst, dem Diktiergerät oder eurem Schatzi.
- Macht Stichpunkte dazu. Das sind keine 3-zeiligen Sätze mit Bindestrich davor. Sondern das eine Wort, das euch daran erinnert um welches Thema es gerade geht.
- Schmückt eure Infos mit kleinen Geschichten und Anekdoten aus.
- Nutzt Metaphern (Vergleiche), so oft wie, ein Winzer Draht nutzt.
- Erzählt nur Sachen, die euch begeistern und bitte mit Begeisterung.
Was ein Newsletter-Podcast beinhalten könnte
Sollen wir mal ein Beispiel geben?
Begrüßung der Hörer
„Hallo Liebe Freunde, Weinfreunde und auch ein Hallo an die unbekannten Hörer“
Vorstellung von euch und warum ihr einen Podcast macht (beim ersten Mal).
„Ich bin’s der Horst vom Weingut Horst und Gut. Wir haben uns entschieden, unseren Newsletter ab jetzt auch als Podcast rauszubringen. Wie findet Ihr das?“
Hinweis über den Newsletter: zu welchem Monat und Jahr.
„Dies ist also der Newsletter für den März 2021, ihr findet den Aktuellsten immer auf unserer Website Horstundgut.de“
Was gerade im Weinberg abgeht.
„Wir sind derzeit heftig am Schuften, wie eigentlich immer. Im Weinberg haben wir den Rebschnitt fast beendet In Zahlen heißt das: Jeder von uns hat in den letzten zwei Monaten über 28.000 Rebstöcke zurecht geschnitten.
Wir haben Unterarme wie der Hulk und ich recherchiere derzeit, ob ich meine Rebschere als zusätzlichen Körperteil anerkennen lassen kann. Kennt sich einer von euch mit sowas aus?
Gleichzeitig sind einige Weine der letzten Saison füllfertig. Deshalb bringen wir jetzt Stück für Stück unseren Grauburgunder […] auf die Flasche. Er ist voraussichtlich ab April kaufbar.
Das hängt ein bisschen davon ab, wie schnell wir den 19er loswerden und da seid natürlich Ihr gefragt. Das ist einfach zu viel, um das selbst leer zu machen. Außerdem: Don’t get High on your own supply, wie man im Business sagt.“
Welchen Hassle ihr habt.
„Den Reben geht’s soweit gut, unsrem Hofhund aber leider gar nicht. Lurchi humpelt seit mehreren Wochen und wir vermuten, dass er ein Bandscheibenproblem hat. Ansonsten ist wie immer das Benzin zu teuer und die Mittagspause zu kurz, ihr kennt das.“
Wodurch sich die Jahreszeit im Weinbau auszeichnet.
„Das Frühjahr gefällt mir persönlich sehr gut, weil ich als Winzer auch im der kalten Jahreszeit so viel Sonne abkriege. Für die Psyche gibt’s doch echt nichts Besseres.Wir schneiden nicht nur, wir reparieren auch die Weinbergsanlagen – also alles, wo ich im Lauf des Vorjahres mit dem Schlepper irgendwelche Dinge zu Klump gefahren hab.“
Wodurch sich der vergangene und der kommende Monat auszeichnen.
„Der Februar war erstaunlich warm, wir sind gespannt, wie sich das auf die Überlebensquote verschiedener Insekten auswirkt, die sich ebenfalls für unsere Trauben interessieren. Im März rechnen wir mit ordentlich Frost und hoffen, dass die Reben ihn gut wegstecken. Für den Boden wäre das super, weil der Frost die Erdschollen aufbricht und dann im Frühjahr alle guten Nährstofe für unsere Pflanzen zur Verfügung stehen. In diese Jahreszeit passt am besten unser Spätburgunder, weil der schön kräftig und rot ist. Da kann man übrigens auch richtig geilen Glühwein draus machen. Ein Rezept findet ihr auf unserer Website.“
Lustige Dinge oder Fails, die ihr erlebt habt.
„Vor zwei Wochen kam übrigens so ein Typ in die Vinothek, der wollte ernsthaft wissen mit was wir den Rotwein rot färben…Stellt euch das mal vor. Ich hab den dann in die Werkstatt mitgenommen, um ihm den Rostschutzlack zu zeigen. Der trinkt glaub ich nur noch Bier in seinem Leben.“
Hinweis auf eure Social Media Profile.
„Ah ja übrigens: Wenn ihr uns bei der Arbeit verfolgen wollt. Auf Instagram findet ihr mich und die Jungs unter therealhorstundgut, dort posten wir regelmäßig was bei uns so abgeht! Sharing is Caring.
Einladung zu Events.
„Kommen wir mal zu den spannenden Sachen. Wir haben einen Tag der offenen Tür am ersten April, zu dem ihr natürlich herzlich eingeladen seid. Außerdem findet ihr uns dann und dann auf dem und dem Weinfest, also tragt euch das in den Kalender ein! Los Los.
Hinweise auf eure Händler.
„Wir haben einen neuen Händler, das ist super und zwar den Dings in Bums. Das freut uns natürlich sehr. Also kriegt ihr unsere Weine ab jetzt auch in Düsseldorf, falls es euch mal da hin verschlägt. Und ihr könnt euren Freunden da erzählen, wo sie mal Wein kaufen gehen sollten.“
Hinweise auf letzte Flaschen und kommende Abfüllungen.
„Wenn ihr den roten Riesling mochtet, dann ein kleiner Hinweis: Wir haben noch genau 439 Flaschen, das ist vermutlich die letzte Chance, sich welchen zu sichern. Neuen Stoff gibt’s dann erst im Herbst.“
Hinweis auf Angebote, die ihr macht und Geltungszeiträume.
„Unser Grillweinpaket gibt es dieses Jahr wieder ab dem 15. April bis September. Die ersten zehn Besteller kriegen ein Stück Kohle dazu. Nein Spaß, wir haben aber extra unsere Rebstöcke für euch gesammelt und verlosen ein Sack Häcksel zum Räuchern unter allen, die das Paket jetzt schon vorbestellen!“
Hinweis auf eure Versandpauschale.
„À propos Bestellen – da sieht das ganze jetzt so aus: Wir verlangen 7 € Versandkosten für Bestellungen bis 6 Flaschen. Alles darüber hinaus ist frei Haus. Wir haben die Versandkosten mit der neuen Weinkarte eingepreist, deshalb kosten die Weine im Shop dann auch alle einen Euro mehr als ab Hof.“
Hinweis, welche Bestellvolumina für euch die geringsten Kosten produzieren.
„Tut uns bitte einen Gefallen und bestellt am Besten immer in 12er oder 18er Schritten, so fallen für uns die geringsten Verpackungskosten an. Und wir produzieren insgesamt auch weniger Verpackungsmüll pro verkaufter Flasche. Wir haben nur diese eine Welt.“
Die Preisliste.
„Unsere Preise findet ihr wie gehabt… und im Anhang. Bei Fragen könnt ihr mich am besten Montag morgen um 6:00 unter folgender Nummer erreichen!
Hinweis auf eure Website.
„Das ist natürlich auch alles nochmal auf unserer Website nachzulesen“
Dank und Aussicht.
„Cool, danke fürs Mithören und eure Treue zu uns! Den nächsten Newsletter gibt’s dann in einem Monat und jetzt: Husch, Husch, tut euch und uns was Gutes und besucht unseren Shop. Bis denne, euer Horst!
Gebt dem ganzen noch einen guten Namen.
Weingut Horst uns Gut Newsletter-Podcast wäre da zum Beispiel ein Griff ins Klo.
Warum nicht …
Wein im März
Horst und Gut Podcast
Weintime mit Horst
dein monatliches Update von deinem Lieblingsweingut Horst und Gut!
So in der Art.
Das gleiche könnt ihr übrigens für Eure Händler produzieren.
Dann halt ohne die Hinweise auf eure Website und so Sachen.
Inhalt fertig geskriptet?
Dann Aufnehmen und Audio– und Videodateien erstellen.
Jetzt Schwupps auf Youtube hochladen oder so und raus mit dem Link.
Bäm. Do it yourself Onlinemarketing.
Comprende?
Wunderbar,
dann viel Spaß beim Produzieren und schickt mir gerne auch einen Podcast-Newsletter an die info@5plus1.blog.
Photo von Markus Winkler auf Unsplash
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